Humans of Night City

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Heute starten wir ein neues Projekt, das euch über mehrere Wochen ein paar der Charaktere in Night City näher vorstellen wird. Wir hoffen, dass euch diese kleinen Charakter-Eindrücke gefallen :)

Zur besseren Übersicht können Gespräche über die Charaktere und Geschichten in einem separaten Thread stattfinden.

#1 — Big Joe

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Mein Alter war ständig besoffen. Tagsüber, nachts, scheißegal ... die ganze Zeit. Pacifica ist knallhart und wir sind echt kaum über die Runden gekommen. Was soll man da sonst auch machen? Also hat er gesoffen, um alles zu vergessen. Mich auch. Wenigstens war er dann still. Na ja, und so hab ich dann Kirk kennengelernt. An ’nem Schultag. Ist komisch, aber ich fand die Schule okay. Hatte keine Freunde, der Unterricht war scheißlangweilig und die anderen haben mich alle fertiggemacht. Aber es gab heißes, fettiges Essen und ich war schon als Kind groß. Hatte ständig Kohldampf. Ich komm also irgendwann nach Hause, Dad ist auch da. Schon hackedicht, der Kühlschrank leer. Also geh ich zum Diner um die Ecke. Setz mich hin und einen Tisch weiter sitzt Kirk. Ich hol mir die Nummer zwei, der billigste Scop auf der Karte. Kirk steht auf, setzt sich zu mir und schiebt mir die Hälfte von seinem Burger rüber. Choom, den Geschmack vergess ich nie im Leben. In der Schule gab’s kein Synthfleisch, das steht fest. Also unterhalten wir uns. Er hatte keinen Vater, über den er sich auskotzen konnte, also hab ich mich über meinen ausgekotzt. Und Kirk hat mir zugehört. „Willst du noch mehr von dem Synthkram?“ Die Frage kam dann, als ich am Gehen war. „Wenn du für mich arbeitest, kannst du so was jeden Tag essen.“ Und das hab ich dann auch. Wie gesagt – ständig Kohldampf.
 
#2 — Harold Han

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Als ich klein war, war die Welt noch ganz anders. Ich meine, Night City war am Boden. Die Zukunft? Stabilität? Das gab’s höchstens für die Reichen. Der Vierte Konzernkrieg war noch nicht so lange her und die Leute kamen erst langsam wieder auf die Beine. Niemand hat sich ’nen feuchten Scop für uns interessiert – höchstens hat mal wer unser „Durchhaltevermögen“ gelobt. Ganz toll, ’nen Scheiß kann man sich davon kaufen. ’ne Weile lang haben wir in Baracken gewohnt. Ich weiß noch, dass ich jeden Tag mehrere Meilen zu Fuß gehen musste, um sauberes Wasser und was zu essen zu bekommen. Aber weißt du was? Wir haben nie aufgegeben. Die Leute hier wissen, wie man überlebt. Unsere eigenen Betriebe haben mit dem Wiederaufbau angefangen und die Nomaden haben dann mitgeholfen. Endlich gab es Ordnung und Stabilität. Irgendwann zog meine Familie sogar in ein richtiges Haus mit Wänden und ’nem festen Dach. Wir hatten fließendes Wasser, Tiefkühl-Scop, alles, was halt zur modernen Zivilisation dazugehört. Das arme Night City hat eben durchgehalten. Klar ist die Stadt nicht perfekt, aber wir arbeiten weiter dran, so wie immer. Auf unsere Art, ohne dass wieder alles im Chaos versinkt. Deshalb bin ich dem NCPD beigetreten.
 
#3 — Joanne Koch

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Neugier hat mich mein Leben lang angetrieben. Schon als kleines Mädchen habe ich ständig Fragen gestellt. Alle möglichen Fragen. Ich konnte stundenlang einer Kakerlake beim Herumkrabbeln zusehen und versuchte dabei zu verstehen, wie ihr kleiner Insektenkopf Entscheidungen traf. Faszinierend. Aber ich bin auch nur ein Mensch; manchmal habe ich meine Schwierigkeiten. Vor ein paar Jahren wurde ich als Leiterin einer der wichtigsten Forschungsinitiativen von Biotechnica ausgewählt – eine perfekte Aufgabe für mich, bei der ich meine natürliche Neugier mit einem guten Zweck verbinden konnte –, aber die Anforderungen an mich waren gewaltig und ziemlich erdrückend. Ich konnte nicht mehr schlafen. Pillen und Booster haben nichts geholfen. Ich stand kurz vor einem neuralen Zusammenbruch. Aber dann kam Dr. Cuno ins Team. Was für ein inspirierendes Talent! Die Zusammenarbeit mit Dr. Cuno war eine der besten Erfahrungen meines Lebens und ich denke noch immer oft und gerne daran zurück. Leute wie sie erinnern mich daran, warum es so wichtig ist, in Biotechnicas anspruchsvoller Arbeitsumgebung mitzuhalten und in unserem Kampf gegen die beispiellosen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit meinen Teil zu leisten.
 
Humans of Night City #4 — Christine Markov

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Das Leben hat mir ein paar wichtige Dinge beigebracht. „Lass dich niemals mit Söldnern oder Nomaden ein“ – diese Lektion merk ich mir bis ans Ende aller Tage. Beziehungen mit denen haben keine Zukunft. Ich war früher sogar selbst mal mit ’nem Söldner zusammen. Das lief ’ne Weile lang auch nova. Er hat sich total um mich gekümmert – mich auf Mantisklingen getragen, sozusagen. Er hat mir sogar einen schnieken Stand besorgt, ganz zentral auf dem Cherry Blossom Market. „Damit du weißt, dass ich es ernst meine, Babe“, hat er gesagt. Echt romantisch, oder? Fand ich auch, bis er eines Tages auf einmal aus meinem Leben verschwunden ist. Ohne Abschied, ohne Erklärung. Er war einfach plötzlich weg. Wahrscheinlich liegt seine Leiche irgendwo in der Gosse. Und Nomaden? Die sind auch nicht viel besser. Ich erinnere mich noch an diese Nomadenbraut, die was mit einem rothaarigen Punk hatte. Die haben oft in der Nähe von meinem Stand abgehangen. Die beiden Loser fanden die Holobäume hier total toll und den Markt an sich. Haben Tausende Selfies gemacht, sind hier rumstolziert, haben sich benommen, als würde der Markt ihnen gehören und sie wären das heißeste Paar des Jahres. Normalerweise ignoriere ich solche Turteltäubchen ja einfach, aber man sieht halt nicht jeden Tag ’ne Nomadin mit ’nem Gangster rumlecken. Wochenlang konnten die beiden gar nicht genug voneinander kriegen, aber dann hockte der Punk mit seinem roten Wischmopp aufm Kopf plötzlich ganz alleine auf ’ner Bank rum. Also entweder hat das Mädel ihn abgeschossen oder, was wahrscheinlicher ist, sie ist bei ’nem Auftrag abgekratzt. Wie gesagt, so was hat einfach keine Zukunft.
 
Humans Of Night City #5 — Zenmeister

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Wir alle sind mit dem Universum verbunden, mit unseren Körpern, unseren Seelen, unseren Sinnen. Wir erkennen die Welt ebenso, wie die Welt uns erkennt. Man kann die gesamte Welt in einem Sandkorn sehen, doch viele von uns haben ihre Augen verschlossen und achten nicht auf ihre Sinne, wodurch unsere spirituelle Verbindung zur Welt getrennt wird. Wir sind vom Universum losgelöst, wie verirrte Schäfchen, die die Herde nicht mehr sehen. Doch alles auf dieser Welt hat einen Zweck. Selbst unsere Verwirrung dient uns: Diese Trennung ermöglicht uns eine engere Verbindung in der Zukunft. Wenn ein zartes Zweigchen vom Wind abgebrochen wird, wächst ein stärkerer Zweig aus dem Baum. Die Asche von verbranntem Gras nährt im nächsten Frühling eine blühende Wiese. Deshalb sehnen wir uns nach der Natur, selbst wenn wir im Gefängnis dieses Betondschungels umherirren. Deshalb fühlen wir uns so allein, obwohl wir in einem Zeitalter unverzögerter sozialer Kommunikation leben. Deshalb führen wir dieses Gespräch miteinander – weil auch du deine Verbindung zur Welt verloren hast und ich dir helfen möchte.
 
Humans of Night City #6 — Ruth Dzeng

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„Erzähl mir doch mal von dir.“ Ist das dein Ernst, Ziggy? Hey, wie wär’s, wenn DU mir was über MICH erzählst. Ich bin ein offenes Buch. Und das meine ich wortwörtlich: Ihr könnt alles über mich in meiner Autobiographie nachlesen, nicht dass ich für die jetzt gerade schamlos Werbung mache oder so. Aber egal, reden wir also über Ruth Dzeng. Auf meiner Visitenkarte steht Show-Moderatorin für politische Comedy – und keines dieser Worte braucht Anführungsstriche, okay? Die wunderbaren Spinner, die meine Show gucken, gehen total ab, wenn ich mich über Politik aufrege. Die vergöttern mich. Und die nehmen mir auch nichts übel – nicht mal, dass ich rauche wie ein Reifenbrand. Widerliche Angewohnheit? Klar. Aber ich bekomm doch lieber Lungenkrebs, als dass ich mir Black Lace reinziehe, zum Cyberpsycho werde und MaxTac vorbeikommen muss, um meinem Elend ein Ende zu bereiten. Oder was noch schlimmer wäre: auf alles zu verzichten, was Spaß macht. Pfff, diese selbstgerechten Ärsche meinen wohl, sie sind unsterblich. Kleiner Infoflash gefällig? Wenn du nicht genug Eddies scheißt, um dir „Sichere deine Seele“ leisten zu können, dann landet dein nutzloser Arsch genauso im Kolumbarium wie meiner. Aber bis es so weit ist, sehen wir uns live, Night City!
 
Humans of Night City #7 — Archibald Crane

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Niemand hätte je gedacht, dass aus mir mal eine Konzerner wird – ich am allerwenigsten. „Man arbeitet besser für sich selbst“, hat mein Vater immer gesagt. Er hat nach dem Krieg Materialien für den Wiederaufbau der Stadt geliefert. Hat mächtig Asche gemacht. Und es sah aus, als würde er immer recht behalten. Aber sobald Night City wiederaufgebaut war, stürzte die Nachfrage völlig ab. Die Eddies kamen immer langsamer in die Kasse und dann gar nicht mehr. Massig Leute verloren ihren Job, Firmen machten Pleite. Ein paar haben ihr Glück bei den Nomaden versucht, aber die meisten sind in der Stadt geblieben. Arroyo, Rancho Coronado, diese ganzen Dreckslöcher ... Hab gesehen, wie die Leute da leben, und irgendwann hab ich auch so gelebt. Eines Tages hab ich diesem Leben den Rücken gekehrt und nie zurückgeschaut. Der Job bei Militech ist der beste, den ich je hatte. Ich kann meine Rechnungen pünktlich bezahlen, ich kann mir Essen leisten – manchmal sogar richtiges Fleisch! Wir leben nicht mehr in den 2030ern – man muss sich an die Zeiten anpassen.
 
Wir sind zurück mit unserem Format zur Vorstellung einiger Charaktere aus unserem Spiel. Falls ihr euch dafür interessiert, freuen wir uns über euer Feedback :giggle:

Humans of Night City #8 — Coach Fred

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Ich werd oft gefragt, wer mein Kindheitsheld war. Bei den meisten Leuten ist es Mama oder Papa, irgendein Schwergewichtsweltmeister oder ein BD-Star. Hm, für mich gab’s damals nicht wirklich viele Vorbilder. Um ehrlich zu sein, gar keins. Das überrascht euch vielleicht, aber ich war immer viel drinnen, hab stundenlang ferngesehen. Am besten fand ich diese Cirrus-Cola-Werbungen. Ihr wisst schon, die mit dem Adler? Der hatte keinen Namen, aber alle nannten ihn Beaker. Es gab massig Werbeclips über den, sogar mit ’ner richtigen Geschichte. Mann, dieser Vogel war so was von cool. Der konnte Kugeln mit seinen Flügeln abwehren, sich wie ein Tornado drehen, allen möglichen geilen Scheiß. Na ja, ich wurde in der Schule viel gemobbt – die älteren Kinder haben mich regelrecht als Boxsack benutzt. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll und hab meinen inneren Beaker rausgelassen. Und auf einmal lagen diese Jungs alle blutend auf dem Boden und haben nach ihren Muttis geschrien. In dem Moment wusste ich, dass ich Boxer werden wollte. Da habt ihr’s also. Ohne diesen Cartoon-Vogel wär ich nicht hier. Total irre, oder?
 
Humans of Night City #9 — Elizabeth Peralez

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Ich bin so dankbar für all die Unterstützung für meinen Ehemann. Die Stadt der Träume, unsere Stadt, sehnt sich schon lange nach einem neuen, entschlossenen Anführer, der sich für die Bevölkerung einsetzt und ihre Interessen vor den unnachgiebigen Übergriffen riesiger Konzerne beschützt. Natürlich stimmt es, dass Konzerne dabei geholfen haben, Night City nach dem Krieg wieder aufzubauen; natürlich stimmt es, dass unser modernes Leben durch ihre Produkte, Dienstleistungen und Angebote ermöglicht wird; natürlich stimmt es, dass sie für einen Großteil der Arbeitsplätze und des Steuereinkommens der Stadt verantwortlich sind. Aber es ist auch kein Zufall, dass die größten Konflikte unserer Zeit die „Konzernkriege“ waren – all das Steuergeld, die Arbeitsplätze und die sogenannte „Verbraucherfreundlichkeit“ der 70er Jahre haben wir mit unserer finanziellen, sozialen und persönlichen Unabhängigkeit bezahlt. Mein Ehemann war der Einzige im Stadtrat, der gegen die Abschaffung der Steuerpflichten für Megakonzerne gestimmt hat. Er ist ein Mann der Überzeugung und ich habe keinen Zweifel daran, dass er der Richtige ist, um unserer Stadt die Veränderung zu bringen, die ihre Bevölkerung so dringend braucht.
 
Humans of Night City #10 - Barry

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Meine Oma hat mir immer gesagt, dass ein Mann ein geregeltes Leben braucht. Ein Haus und einen festen Job. Stabilität. Ich hab das nie wirklich geglaubt, bis ich mein eigenes Zuhause hatte. Was soll ich sagen? Oma hatte echt recht! Was für ’ne geniale Idee – mir ein Apartment mitten in der Stadt zu suchen. Außerdem hab ich einen echt günstigen Kredit dafür bekommen. Noch ein Vorteil davon, Polizist zu sein. Bei wie vielen Jobs hat man schon ’ne garantierte Lebensversicherung? Das Wissen, dass mein Zuhause mir gehört, vermittelt mir ein Gefühl von Sicherheit, das ich gut gebrauchen kann – im Jahr 2076 gibt es nichts Besseres, als wenn man sich um eine Sache weniger sorgen muss. Ich treibe nicht mehr umher, sondern habe meinen Anker ausgeworfen. Vielleicht wundert es euch, dass ein Polizist sich über so gewöhnlichen Kram den Kopf zerbricht, aber wenn du jeden Tag dein Leben riskierst, dann macht es einen riesigen Unterschied, abends sicher nach Hause gehen zu können.
 
Humans of Night City #11

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Bevor ich hergekommen bin, habe ich mich gefragt, welche Seite von mir ich euch zeigen soll, und ehrlich gesagt bin ich mir immer noch nicht sicher. Wollt ihr mit der ehemaligen Keyboarderin von Samurai reden oder mit der Enthüllungsjournalistin? In Wahrheit unterscheiden die beiden sich gar nicht so sehr. Ich bin der Band beigetreten, weil ich – wie so viele andere Leute damals – keine Zukunft für mich und die Welt sah. Musik war meine Art, mich dagegen zu wehren. Also bin ich aufgetreten, so wie heute auch. Für das Publikum, für die Zuschauer, aber auch für mich selbst, weil meine Ehe nicht gerade blendend lief, um es vorsichtig auszudrücken. Nach der Trennung der Band bot sich mir eine Gelegenheit in der Nachrichtenbranche. Weil ich wirklich einen Neuanfang brauchte, habe ich die Chance genutzt. Wir haben über Themen berichtet, von denen die Mainstream-Medien die Finger gelassen haben, wie die Tatsache, dass das Leben nach dem Krieg auch nicht viel besser geworden ist, dass die meisten Leute immer noch ums Überleben kämpfen und die Zukunft noch genauso trostlos ist wie früher. Seht ihr? Die Welten von Musik und Journalismus sind sich eigentlich ziemlich ähnlich.
 
Humans of Night City - Ozob


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Bevor du mit den Fragen anfängst: Ja, das ist eine Granate, und ja, sie ist scharf. Sehr sogar. Hab schon abgefahrenere Mods in NC gesehen, aber das Teil ist ganz bestimmt in der Top Ten. Vielleicht sogar der Top Five. Aber hey, muss ja kein Wettbewerb sein, oder? Bestimmt kommt gleich die Frage, wo ich das Ding her hab. Ja, ja, das wollen immer alle wissen. Also, mein Bruder und ich hatten Ärger miteinander und der Vollidiot war der Meinung, er muss mir mit ’ner Zange die Nase renovieren. Also hab ich mir diesen passenden Ersatz gesucht. Steht mir einfach perfekt, oder nicht?

Klar musste ich mich erst mal dran gewöhnen, aber dafür bin ich jetzt in jeder Bar unschlagbar. „Hey, Baby, ich hab die Nase voll vom Bier hier, aber dein Drink sieht echt Bombe aus. Was genau ist das?“ Funktioniert jedes Mal. Das garantiert Ozob! Ist nur echt schade, wie schlecht der Suff hier ist. Der haut einfach nie richtig rein. Zumindest nicht genug für mich. Ich brauch was, bei dem mir das Gehirn im Schädel raucht. Was mir am meisten fehlt? Cachaça. Und nicht irgendwelcher Cachaça – ich mein den einzig wahren Cachaça „Keine Reue“ aus meiner Heimatstadt. Oh MANN. Ein Shot am Morgen und du spürst den Beat den ganzen Tag in deinen Adern ... oder du kannst dich an den Rest des Tages nicht mehr erinnern. Großer Unterschied. Schade, dass man den in NC nicht bekommt. Diese ganze Stadt könnte mal ’nen Arschtritt vertragen.
 
Humans of Night City - Martha Frakes

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Jetzt bin ich also in deiner beschissenen Show. Ich versteh’s ja. Ihr kriegt den großen Fisch nicht an die Angel, also schnappt ihr euch einen kleineren. Damit die ganze Sache echt aussieht, ne? Egal. Wir müssen ja alle irgendwie die Miete bezahlen. Aber ein Fünkchen Weisheit von der Straße: Was nicht echt ist, kann auch nicht echt aussehen. Und wer mit kleinen Fischen abhängt, bringt es nie zu was.

Also gut. Gangs. Na klar, Gangs sind fies, was denkst du denn? Aber es ist ja nicht so, als hätten wir uns das ausgesucht. Nie im Leben. Während die Konzernkiddies in vergoldeten AVs in die Privatschule geflogen wurden, hab ich bei ’nem mickrigen Abendessen gebetet, dass mein herzallerliebster Vater in ’nem Leichensack nach Hause kommen würde. Abgeknallt in irgendeiner beknackten Straßenstreiterei. Die Leute am Corpo Plaza sitzen auf Bergen von Eddies und dann haben sie ein Problem damit, wie wir uns irgendwie durchschlagen. Wir reißen uns den Arsch auf und am Ende verrotten wir doch irgendwo in der Gosse. Die Stadt der Träume? Scheiße, stimmt schon. Weil Träume eh nie wahr werden.
 
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