Kartenvorteil für Runde aufgeben?

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Kartenvorteil für Runde aufgeben?

Meine Frage bezieht sich auf folgende Situation: der Gegner und ich haben gleich viele Karten auf der Hand, er hat gepasst und liegt stärkemäßig vorne. Ich kann die Runde aber mit einer Karte gewinnen, es stünde dann also 1:0.

Die Frage ist jetzt, soll ich das?
Ich gebe meinem gegenüber einen Kartenvorteil, zum einen weil es dann 7 vs 8 Handkarten steht, zum anderen, weil ich nächste Runde beginnen muss. D.h. würde ich voll durchspielen, spielt mein Gegner die letzten beiden Karten!
Vorteil ist, er muss spielen und darf nicht passen, so kann ich möglicherweise ein paar Schlüsselkarten rausziehen, die ich dann in der letzten Runde nicht mehr bekämpfen muss.
Wie sieht es aus, wenn ich Scia'tel spiele? Das minimiert meinen Kartennachteil.
Wie sieht es aus, wenn ich die Runde mit einer billigen Bronzekarte gewinne und wie wenn ich dazu eine wichtige Schlüsselkarte bräuchte.

eure Gedanken dazu würden mich interessieren
 
Passen ist eine der schwierigsten Entscheidungen überhaupt.

Ich würde mir folgende Fragen stellen:
- Welche "KO-Karten" (Wetter, Scorch, Igni...) kann der Gegner am Ende spielen, während ich mich nicht wehren kann?
- Habe ich eventuell Verteidung dagegen (z.B. Goldkarten, Quen...)?
- Habe ich Möglichkeiten zur Verzögerung (Redraw bei Scoia, Decoy, Stannis, Priscilla...)?
- Kann ich es mir leisten, die zweite Runde günstig so abzugeben, dass er den Kartenvorteil verliert (z.B. eine hohe Karte mit Adrenalin auf dem Board lassen, die er erst mal schlagen muss)?
- Habe ich überhaupt die Stärke, die zwei kommenden Runden zu gewinnen?

Es ist auf jeden Fall eine irrationale menschliche Tendenz, eine Runde gewinnen zu wollen, "wo man schon so viel investiert hat". Diese Art zu denken hat im richtigen Leben schon viele Existenzen gekostet. An der Börse gibt es den Ratschlag, "schlechtem Geld" kein "gutes" hinterherzuwerfen, also eine Fehlinvestition abzuhaken, und weitere Verluste zu vermeiden. Das ist hier auch oft richtig, auch wenn die "Fehlinvestition" durchaus keine zu sein braucht, denn auch der Gegner hat starke Karten gespielt und sich dabei eventuell verausgabt.

Der Schlüssel zu einer vernünftigen Bewertung liegt also meiner Meinung nach darin, Passen nicht mit "Verlust" zu assoziieren, sondern als taktische Chance zu sehen, und unter dieser Prämisse zu einer möglichst objektive Bewertung zu kommen. Aber manchmal ist eben der "Spatz in der Hand" auch die bessere Wahl...
 
Im richtigen Moment zu passen ist spielentscheiden. Du kannst z.B. wenn es nur 1 Karte unterschied ist und der Gegner nix auf dem Board hat einfach Runde 2 sofort passen. Dann muss der Gegner eine Karte spielen, damit habt ihr beide gleich viel und er fängt in Runde 3 an. Womit du die letzte Karte spielst und damit erstmal im Vorteil bist.

Decoy und Spione sind wichtig, sie bringen aber nix wenn man nicht bereit ist diese Runde auch zu verlieren in der man sie Spielt. Kartenvorteil zu bekommen und eine Runde zu gewinnen ist fast unmöglich. Deswegen ist schön wenn man Runde 1 gewinnt, dann kann man einfach seine Spione in Runde 2 raushauen, da der Gegner ja weiterspielen muss.

Richtig passen, Decoy und Spione sind die Sachen die am häufigsten falsch gespielt werden. Heute habe ich alle 3 Spiele auf anhieb gewonnen, weil der Gegner umbedingt seine Kombo in Runde 1 beenden wollte, obwohl ich ihm schon Brina gegeben habe und damit 2 Karten vorne war. Runde 2 wollten sie dann umbedingt Gewinnen und haben bis zur letzten Karten gekämpft. Hätten die Gegner ihre Karten behalten und rechzeitig gepasst, dann hätte ich sowas von verloren.
 
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